Haare gelten schon seit Jahrtausenden als Symbol für Vitalität und Lebenskraft. Auch die Frisurenmode ist oft ein Zeichen der Gesellschaftszugehörigkeit. Haarausfall hingegen kann mit Recht als Massenleiden bezeichnet werden.
In Deutschland leiden etwa 20 Millionen Menschen, in Österreich etwa 2 Millionen Menschen an erblich bedingtem, hormonellem Haarausfall. Drei Viertel davon sind Männer. Der erblich bedingte Haarausfall bei Männern beginnt meist im Alter von 20 bis 25 Jahren an den Schläfen und schreitet bis zum 30. Lebensjahr schnell fort. Auch die einer ausgebildeten Glatze bleibt allerdings immer ein Haarkranz über, weil an diesen Stellen die Haarwurzeln unempfindlich für das männliche Geschlechtshormon Testosteron sind.
Bei Frauen zeigt sich der Haarausfall meist anders, nämlich in einem dünner werden des Haares im Scheitelbereich. Ein etwa ein bis zwei Zentimeter breiter Haarstreifen bleibt meist vorn bestehen ( weibliches Alopeziemuster ). Gar nicht selten sind – meist ältere – Frauen jedoch auch vom männlichen Alopeziemuster betroffen. Grundsätzlich muss in diesen Fällen nach weiteren Haarveränderungen in anderen Körperbereichen ( z.B. Bartwuchs oder Brustbehaarung ) geschaut werden, da dann ein Androgen ( männliche Hormone ) produzierender Tumor ausgeschlossen werden sollte.
Der Haarausfall kann auch nur vorübergehend auftreten, und dann wieder von selbst verschwinden. Als Gründe dafür zählen vor allem:
- Die Einnahme von bestimmten Medikamenten, so z.B.: Schilddrüsenhormone; Aknemittel, die Vitamin A enthalten; Cholesterinspiegelsenker; Mittel zur Blutverdünnung ( Heparin ); Die Pille; Krebsmittel
- Infektionskrankheiten wie Lungenentzündung
- Blutvergiftung
- Geschlechtskrankheiten
- Schilddrüsenerkrankung
- Störung des Hormonhaushaltes
- Mangel an Vitaminen und Mineralstoffen
- Seelische Belastung und Stress
- Schwangerschaft und Stillperiode ( bis etwa 8 Monate nach der Geburt )
- Eintritt in die Wechseljahre bei der Frau